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Das Backlog

Das Backlog besteht aus Product- und Sprint Backlog und ist eine priorisierte Liste aller Anforderungen an das Produkt.

Das Product Backlog

Verantwortlich: Product Owner

Das Product Backlog liegt in der Verantwortung des Product Owner. Er sortiert die Product Backlog Items nach deren Wichtigkeit und maximiert so den Wert der Arbeit, die das Development Team umsetzt. Das Product Backlog ist also salopp ausgedrückt eine priorisierte Liste von Aufgaben. Die Quellen für die Anforderungen im Product Backlog sind die Vision des Product Owner, sowie die Anforderungen der Stakeholder (Kunden, Nutzer, Management, etc.). Der Product Owner ist für das Product Backlog Management verantwortlich, jongliert also die Anforderungen aller Seiten und behält seine Produktvision immer im Blick.

Eine Metapher für das Product Backlog:

Eine Gute Metapher für das Product Backlog ist der Eisberg. Denn je weiter oben eine Aufgabe steht, desto detaillierter und kleiner ist sie – wie die Spitze eines Eisberges. Je weiter unten eine Anforderung im Product Backlog steht, desto weniger ausformuliert und desto größer ist sie – unter der Wasseroberfläche liegt der größte Teil des Eisbergs. Wir können die Ausmaße jedoch nur erahnen, da wir nicht tief genug in das Wasser blicken können. Passenderweise gibt es ein Akronym für die Eigenschaften des Product Backlog, das super zu unserer Metapher passt:

Das Product Backlog ist DEEP

  • Detailed: Die ersten Einträge sind detailliert genug, dass sie in den Sprint übernommen werden könnten.
  • Emergent: Items können ergänzt oder gestrichen werden. Das Product Backlog ist nie "voll" oder "fertig".
  • Estimated: Die obersten Product Backlog Items müssen geschätzt sein, damit der Product Owner einen Indikator über den Aufwand der Anforderung hat, um so besser priorisieren zu können.
  • Prioritized: Das Product Backlog muss priorisiert sein. Die Items sind also in einer Reihenfolge von wichtig nach weniger wichtig aufgelistet.

Das Sprint Backlog

Das Sprint Backlog ist das Ergebnis aus dem Planning 1 ("was") und dem Planning 2 ("wie"). Es beinhaltet somit sowohl alle Aufgaben für den Sprint, als auch den Plan, das Sprintziel zu erreichen. Die Aufgaben können während dem Planning 2 mit Unteraufgaben versehen werden, die oft als "Task" bezeichnet werden. Verantwortlich für das Sprint Backlog ist allein das Development Team. Sollten neue Erkenntnisse gewonnen werden, kann das Sprint Backlog auch während des Sprints verändert werden, allerdings immer mit dem klaren Fokus, das Sprintziel zu erreichen. Gerade zum Start von agilem Arbeiten und Scrum macht es Sinn, das Sprint Backlog physisch als Taskboard an die Wand zu hängen, um die Transparenz zu fördern und ein Gemeinschaftsgefühl zu unterstützen. Das funktioniert jedoch nicht bei dezentralen Teams.

3 Backlog Management-Tipps

  1. Als Entscheidungshilfe zur Priorisierung empfiehlt es sich, dass der Product Owner jedem Product Backlog Item einen imaginären Business-Wert hinzufügt. Im Zusammenspiel mit der Schätzung kann er rational entscheiden, welches Item mehr Wert pro Aufwandseinheit hat.
  2. Auch wenn Scrum keine Priorisierung des Sprint Backlog vorsieht, ist es durchaus zu empfehlen, die Items in eine sinnvolle Reihenfolge zu sortieren. Dadurch ist gewährleistet, dass die wichtigsten Aufgaben am Anfang des Sprints bearbeitet werden.
  3. Bei einem dezentralen Team muss auf digitale Lösungen zurückgegriffen werden. Doch es spricht nichts dagegen, das digitale Taskboard in haptischer Form zu spiegeln und an die Wand zu bringen.
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