Workplace Transformation: So bringt ihr New Work in eure Räume

Open Space oder doch lieber Einzelbüro: Wie wollen wir zukünftig Arbeitsräume gestalten, so dass sie uns in die richtige Energie versetzen und wir produktiv und gerne darin arbeiten? Diese Frage habe ich neulich mit Deborah Reichert diskutiert. Und die kennt sich aus.

Deborah ist Head of New Work und Workplace Transformation bei der LBB Real Estate, dem Immobilienverwalter der Landesbank Baden-Württemberg. In diesem Job hat sie über die Jahre viel über Büroausstattung gelernt. „Räume kodieren Menschen“, sagt sie: „Unternehmen brauchen deshalb gute Räume, denn jeder Raum macht etwas mit Dir.“

New Work im Konzern: Die USA als Vorbild

Den ersten Aha Effekt darüber, wie New Work in großen Konzernen aussehen könnte, hatte Deborah auf einer Reise durch die USA: „Wir schauten uns die Offices von Microsoft, Amazon und Airbnb an. Die besten Elemente und Ideen haben wir kopiert und mit nach Europa genommen“, blickt sie zurück und lacht: „Die Büros in den Staaten waren schon damals viel innovativer und dadurch auch erfolgreicher.“

Im Kontrast dazu stecken viele der deutschen Büros noch in einer ganz anderen Energie – ein Problem, wie Deborah findet. Sie erzählt aus ihrer Erfahrung: „Nur ein Raum, in dem ich gesund bin, mich wohlfühle und kreativ sein kann, unterstützt mich auch darin, die beste Leistung zu erbringen.“ Doch wie sieht das in der Praxis konkret aus?

„Nicht jede Abteilung kann mit Open Space arbeiten“

Ich kenne das Problem aus meiner eigenen Office Bubble bei HelloAgile nur zu gut: Während die Farbe „Grau“ für den einen perfekte Konzentration ermöglicht, brauchen andere bunte Farben und Teamplay. Statt Gießkannenprinzip müssen wir heute ausdifferenzierte, individuelle Konzepte erarbeiten, um New Work auch physisch in die Arbeitswelt zu bringen. Denn eines sei klargestellt: New Work ist weitaus mehr als eine Raumumgestaltung mit Tischkicker.

Deborah hält darüber sogar Vorträge – damit es in Zukunft noch mehr Unternehmen hierzulande gelingt, New Work mit Fokus Mensch räumlich umzusetzen. Laut der Büroausstatterin gibt es keine einheitliche Empfehlung für Unternehmen: „Nicht jede Abteilung kann mit Open Space arbeiten – umgekehrt auch nicht jeder im Einzelbüro.“

Bedürfnisorientiert: Deep Work oder Creative Work?

Es geht also zuallererst um unsere Bedürfnisse beim Arbeiten. In ihrer Sprechstunde „Dr. Debbie New Work“ berät Deborah seit einiger Zeit Unternehmen zur erfolgreichen Workplace Transformation. Ihr Tipp: „Es lohnt zum Beispiel, einmal über Akustik und Verhaltensregeln im Miteinander zu sprechen. Manchen hilft es, Noise Helper einzusetzen.“ Ihrer Erfahrung nach halten neue Bürokonzepte heute ohnehin nur drei bis fünf Jahre – genauso lang, wie auch der Kulturwandel dauern dürfte, bis „New Work“ im Mindset aller Unternehmen angekommen ist.

„Wir geben unsere Mündigkeit nicht länger am Empfang ab“

Ohne Frage: Das klassische Büro ist obsolet geworden und Unternehmen, die sich mit New Work beschäftigen, haben deutlich höhere Chancen, neue Mitarbeiter zu rekrutieren. „Die Hierarchie aus dem preußischen System hat sich aufgelöst und Mitarbeiter geben ihre Mündigkeit nicht länger am Empfang hat“, stellt Deborah in unserem Gespräch klar.

Klar, dass Errungenschaften wie Homeoffice und hybrides Arbeiten da weit oben auf der Agenda stehen müssen. Inwiefern sie praktikabel sind und zur Qualität der Arbeitsbeziehungen und Effizienz beitragen – das haben Deborah und ich noch weitergehend diskutiert.

Das komplette Gespräch mit Deborah Reichert und mehr über unsere Vision des neuen Arbeitens könnt ihr jetzt in der neuen Folge von meinem Podcast „Unboxing New Work“ anhören!

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