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Bei Diversität geht es auch ums Alter

In dieser Podcastfolge reden David und Dr. Irène Kilubi darüber, dass Veränderungsbereitschaft nicht vom Alter, sondern vom Unternehmenskontext und individuellen Werten abhängt.

David Hillmer, CEO von HelloAgile, steht und hält ein Buch von Irène Kilubi mit dem Titel "Du bist mehr als eine Zahl" in der Hand. Im Bildtext steht: "Altersdiversität in Unternehmen. Say hello to the new." Der Hintergrund zeigt ein Regal mit Büchern und Dekorationsgegenständen.

Bei Diversität denken die meisten sofort an Gender Diversity. Manche auch an Nationalität und ethnologische Vielfalt. Die wenigsten jedoch ans Thema Alter und Altersdiskriminierung – wenn wir also auf bestimmte Art und Weise eingeschätzt und behandelt werden in Abhängigkeit davon, wie alt wir biologisch sind.

„Dabei betrifft Altersdiversität uns alle“, findet Dr. Irène Kilubi. Ich durfte die Unternehmerin, Autorin, Speakerin und LinkedIn Top Voice für meinen Podcast neulich kennenlernen. Irène hat vor kurzem ein Buch mit dem Titel „Du bist mehr als eine Zahl“ veröffentlicht. Darin stellt sie klar, dass unser Alter eine wesentlich unwichtigere Rolle spielt als wir gemeinhin annehmen.

Verbreitetes Vorurteil: „Ältere Menschen wollen sich nicht mehr ändern“

Das gilt auch für unsere Arbeit und die Transformation von Unternehmen. Stimmt es z.B., dass sich ältere Menschen im Beruf nicht mehr ändern wollen oder können? Mit diesem gängigen Vorurteil räumt die Autorin auf und zeigt, womit Veränderungsbereitschaft von Menschen im Kern eigentlich zusammenhängt:

mit dem Unternehmenskontext

Starre Konzernstrukturen mit langwierigen Prozessen und langsamer Entscheidungsfindung prägen Menschen anders als ein Start Up Umfeld, in dem schnell, unbürokratisch und unkompliziert entschieden wird.

mit unseren Wesensmerkmalen und Werten

Studien zeigen heute, dass Leistungsfähigkeit und Lernbereitschaft nicht mit dem Alter korrelieren – sondern vielmehr mit unserer Identität und unserem „Bild von Arbeit“: Glauben wir, dass Arbeit Freude machen kann? Oder ertragen wir sie nur?  

„Veränderungs-Faulheit“ ist keine Frage des Alters!

Wer sich also wundert, warum die jahrzehntelange Betriebszugehörigkeit für manche in unzufriedener Stagnation mündet, findet die Erklärung dafür in der menschlichen Natur: „Veränderung ist Arbeit, Routine ist King“, erklärt Irène mit Blick auf die Komfortzone. Sie weiß jedoch – genau wie ich – dass Menschen im agilen Umfeld in der Regel Lust haben, ihren Arbeitsplatz mitzugestalten.

Viele befassen sich mit Gender Diversity – nur wenige mit dem Alter

Doch was ist Altersdiskriminierung überhaupt? „Es gibt sie in beide Richtungen – positiv wie negativ“, sagt Irène. Selbst- und Fremdwahrnehmung werden im Alltag maßgeblich durch das Alter bestimmt: Ältere diskriminieren Jüngere, indem sie Unerfahrenheit oder – im Positiven - technologische Versiertheit unterstellen. Jüngere diskriminieren Ältere, weil sie entweder fehlende Veränderungsbereitschaft oder ein hohes Maß an Wissen und Expertise vermuten.

Es geht also darum, diese „Bilder“ und Vorurteile aufzulösen und uns – altersunabhängig – auf einer menschlichen Ebene zu begegnen, auf der wir verstehen:

  • Wir haben alle dieselben universalen Bedürfnisse.
  •  Über unsere gemeinsamen Werte können wir Nähe herstellen.

Damit alle an der Gesellschaft teilhaben können, muss jeder bei sich selbst beginnen: Begegne ich Menschen JEDEN Alters mit Respekt und Anstand? Nehme ich jüngere bzw. ältere Menschen gleichermaßen wahr? Räume ich ihnen dieselben Chancen und Rechte ein?

Duz-Kultur kann Nähe schaffen

Ein Weg, um Nähe herzustellen, ist die respektvolle Duz Kultur, findet Irène. Ich teile ihre Meinung vollkommen: Würden wir die Sie Hürde komplett entfernen, wären wir uns als Gesellschaft soviel näher. Deutsch – als eine von wenigen Sprachen – erhält das Siezen (noch) als Zeugnis von Hierarchie aufrecht. Diese Sprache prägt unsere Wahrnehmung!

Gemeinsam gegen Altersdiskriminierung vorgehen

Natürlich gibt es noch viele andere Wege, um die sich rasant wandelnde Arbeitswelt generationsübergreifend zu gestalten – privat wie beruflich. Ein guter Schlüssel dazu ist die Beschäftigung mit den eigenen Werten. „Mit 20 hätte ich gern gewusst, was meine Werte sind“, gibt Irène zu: „Wenn wir unsere Werte verstehen, können wir uns und Andere als emotionale Wesen besser verstehen. Wo wir uns reiben und unglücklich sind, werden unsere Werte verletzt. Wo wir uns als glücklich erleben, werden unsere Werte erfüllt.“

Ob Baby Boomer, Gen X, Y oder Gen Alpha:

In unserem Podcast-Interview verrät Dr. Irène Kilubi übrigens auch, welche Generations-Kategorien es aktuell gibt – und wie sie im Einzelnen historisch geprägt sind. Auch dieses Verständnis kann uns dabei helfen, einander besser zu verstehen – und die Gräben zwischen den Generationen zu überwinden.

Wenn du mehr über unsere Vision des neuen Arbeitens, Dr. Irène Kilubi und das Thema Altersdiversität erfahren willst, hört jetzt in die neue Folge von meinem Podcast „Unboxing New Work“.