In der Reihe „Easy Einstieg in agiles Arbeiten“ lernst du Tools aus dem Werkzeugkoffer agiler Arbeit kennen, die so einfach und verständlich sind, dass du sie schon morgen einsetzen solltest!
26.6.2019
Wie geht agiles Arbeiten? Die Scrums und Kanbans dieser Welt versuchen uns das zu erklären, indem sie die wenig greifbaren Werte und Prinzipien agilen Arbeitens in ein Rahmenwerk verpacken, nach dem du und dein Team dann handeln sollt. Was aber, wenn dieser Rahmen zu groß ist für dein Arbeitsumfeld, wenn politische oder kulturelle Hürden der Implementierung im Wege stehen?
In der Reihe „Easy Einstieg in agiles Arbeiten“ lernst du Tools aus dem Werkzeugkoffer agiler Arbeit kennen, die so einfach und verständlich sind, dass du sie schon morgen einsetzen solltest!
In Teil eins bis drei der Reihe „Easy Einstieg in agiles Arbeiten“ wurden das Taskboard, das Daily Standup Meeting und die Retrospektive vorgestellt. Zu Recht, denn diese Tools lassen sich ohne großen Aufwand und Widerstand adaptieren. Im vierten Teil der Reihe stelle ich dir ein Werkzeug vor, das im Stande ist, sowohl die Teamkommunikation, als auch die Planung erheblich zu verbessern. Die einen nennen es Scrum- oder Agile Poker, die anderen Estimation Game, am geläufigsten ist jedoch die Bezeichnung Planning Poker.
Die Funktionsweise von Planning Poker ist leicht erklärt: Jedes Teammitglied bekommt ein Deck Planning Poker Karten. Ziel ist es, gemeinsam den Aufwand bzw. die Komplexität eines Arbeitspaketes zu schätzen. Auf den Kartendecks sind Zahlen von 0 bis 100 abgebildet, die dem Aufwand entsprechen. Die 0 steht demnach für keinen Arbeitsaufwand, die 100 dagegen für eine sehr große Aufgabe.
Wie für alle Tools der Reihe „Easy Einstieg in agiles Arbeiten“ gelten dabei wieder die beiden folgenden Voraussetzungen:
Sind diese beiden Punkte erfüllt, kann es losgehen.
Zu Beginn muss jedes Teammitglied ein Deck Planning Poker Karten haben. Planning Poker Karten von HelloAgile bekommst du hier, es gibt alternativ auch einige andere Anbieter von Planning Poker Karten. Der Projektleiter oder „Aufgabensteller“ stellt kurz die zu erledigende Aufgabe vor und beantwortet auftretende Fragen. Im Anschluss daran hat jeder im Team einen Moment Zeit, um sich für die Karte mit dem Zahlenwert zu entscheiden, der seiner Meinung nach der Größe der Aufgabe entspricht. Die Zahlen auf den Karten stehen für Storypoints bzw. Aufwandspunkte. Kleiner Aufwand = niedrige Anzahl an Storypoints, großer Aufwand = große Anzahl an Storypoints.
Haben sich alle im Team für eine Zahl entschieden, decken sie gemeinsam den gewählten Wert auf. Nun vergleichen alle Teammitglieder den Schätzwert und schnell wird klar, ob sie ein einheitliches Verständnis der Aufgabe haben, oder die Schätzungen voneinander abweichen. Liegen die Werte der Planning Poker Karten zu weit auseinander, erläutern die Teammitglieder mit den niedrigsten und den höchsten Storypoints ihre Entscheidung. Im Anschluss daran kann jeder seine Schätzung überdenken und erneut Pokern. Nach spätestens drei Runden sollte ein gemeinsames Ergebnis gefunden sein. Andernfalls sollte die Aufgabe konkretisiert, umformuliert oder zerteilt werden. Wenn Sie mit Planning Poker starten, werden die Abweichungen zunächst größer sein. Nach einer Weile stellt sich ein gemeinsames Verständnis für die Größe der Storypoints ein, also ein innerer Umrechnungsfaktor zwischen Arbeit und Storypoints.
Planning Pokerunterstützt agiles Arbeiten und ein agiles Mindset. Die Arbeit im Team wird transparenter, die Planning Poker Sessions Meetings, auf die man sich freut. Idealerweise kombiniert man Planning Poker mit dem Daily Standup Meeting und dem Taskboard. Zusammen harmonieren die Tools und mit der Einführung von Planning Poker sind praktisch keine Anpassungen mehr notwendig. Du brauchst nur noch Planning Poker Karten. Alle Heimwerker:innen finden die Druckvorlage der Planning Poker Karten von HelloAgile hier. Eine ausführliche Anleitung und mehr Infos zu Planning Poker findest du auf helloagile.de/planningpoker.
Zum ersten Teil der Artikelreihe: Das Taskboard
Zum zweiten Teil der Artikelreihe: Das Daily Standup Meeting
26.6.2019