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OKR aus zwei Perspektiven

In der Podcastfolge diskutierten David und seine Kollegin Hannah Nagel mit dem OKR-Experten Marco Alberti über die Anwendung, die Erwartungen als Framework und Vorteile von OKR sowie deren mögliche Verbindung mit KI.

David Hillmer

20.2.2024

„OKR ist Denken in Kausalitäten“

 

Die meisten Arbeitnehmer und Teams sind heute mit einer Vielzahl von Aufgaben überladen. Die Folge: gefühlter Stress und wenig Effizienz. Um Unternehmen wirklich voranzubringen, braucht es deshalb eine Vision – und daran anknüpfend und darüber hinaus einen klaren Fahrplan mit Zielen, Etappenzielen, kleinen Arbeitsschritten und Retrospektiven.

Genau zu diesem Zweck gibt es die OKR-Methode, ein agiles Framework – das ich dir hier näher vorstellen will: „Objectives and Key Results, kurz OKR, helfen dabei, nicht alles gleichzeitig zu machen, sondern sich zu fokussieren: Die Methode ist ein Vehikel, um Fokus auf wenige Themen zu legen und diese dann quartalsweise umzusetzen“, erklärt die OKR-Expertin Hannah Nagel, die zufällig auch meine Kollegin bei HelloAgile ist.

Zusammen mit Marco Alberti, ebenfalls OKR-Experte, Unternehmensphilosoph und Gründer von MURAKAMY, einer OKR-Strategieberatung, haben wir in meiner jüngsten Podcast-Folge über folgende Fragen diskutiert:

  • Worauf kommt es bei der Anwendung von OKR an?
  • Was kann man von OKR als Framework erwarten?
  • Warum ist es gut, mit OKR zuarbeiten?
  • Lässt sich OKR mit KI kombinieren– und wenn ja, wie?


ChatGPT: „OKR ist wie eine Schatzkarte für deine Ziele“

 

Doch zunächst die Frage: Was ist OKR genau? Mein Prompt bei ChatGPT, OKR für 10-Jährige zu erklären, mündete in der Definition: „OKR ist wie eine Schatzkarte für deine Ziele, die dir genau zeigt, welche Schritte du machen musst, um am Ende den Schatz [die Vision] zu finden.“ Stimmt das? Nach eingehender Betrachtung kommen wir zu dem Schluss: Wohl eher nicht.

 

Denn: Die OKR-Methode gibt uns keinen konkreten, inhaltlichen Weg vor. Sie skizziert nur, wie ein Kompass, den wahrscheinlichsten Weg dorthin. „Verfolgt man diesen konsequent, kommt man am Ende des Quartals recht wahrscheinlich beim Ziel an“, führt Marco aus. Das Wissen darüber, was der beste Weg ist, muss jeder selbst mitbringen. Bleibt nur die Frage: Was braucht man, um mit OKR aktiv zu arbeiten?



Der Realitäts-Check: „Was mache ich?“vs. „Was hätte ich gerne?“



„Das Konzept und die Grundidee der OKR-Methode lassen sich in einer Viertelstunde schnell begreifen“, sagt meine Kollegin Hannah, fügt aber an: „Damit es funktioniert, muss man sich selbst den Fahrplan und die Organisationsstrukturen erarbeiten.“ Am Anfang steht dabei der analytische Realitäts-Check: Was mache ich? Und: Was hätte ich gerne? Steht beides miteinander im Einklang?

 

Denn erst, wenn wir uns vor Augen führen, ob das, was wir tun, kausal dazu führen kann, was wir uns erhoffen, können wir zielorientierter handeln. Kein einfacher Prozess! Klar, dass dies länger als eine Viertelstunde dauert und ein gewisses Quantum an Knowhow benötigt.

 

Ein paar unserer wichtigsten Insights habe ich hier für euch zusammengefasst:

 

  • Key Results sind bei OKR die messbaren Hebel: Sie verraten euch zwar nicht den Weg zum Ziel, erhöhen aber die Wahrscheinlichkeit, dass ihr euer Ziel erreichen werdet.
  • Ressourcen sind erfahrungsgemäß begrenzt und sollten vernünftig abgewogen werden. Es gilt: Je weniger Ziele, desto stärker die Umsetzungskraft. Wägt also Ressourcen und Themen genau ab, sagt auch mal klar „Nein“ und überlegt euch: Was soll am Ende wirklich herauskommen?
  • Abhängigkeiten im Unternehmen werden transparent dokumentiert: Damit ist jedem bewusst, wer was von wem im Arbeitsprozess benötigt.
  • Reviews und Weeklys sind nützliche Formate, die beim fortlaufenden Monitoring des Fortschritts unterstützen.  
  • Vertrauen und ein agiles Mindset sind oberste Grundvoraussetzung, damit das OKR-Framework von Mitarbeitern erfolgreich umgesetzt werden kann.

Kurzum: OKR ist ein überaus nützliches Tool zur Zielerreichung in Unternehmen. Die Methode erfordert Fokus und Transparenz. Sie erfordertes auch, mutige Entscheidungen zu treffen, Rahmenbedingungen zu ändern und anders zu denken. Das Schöne aber ist: Anders als SCRUM bietet euch OKR viele Spielräume. Die eigentliche Arbeit steckt dabei natürlich in der Ausarbeitung eurer Ziele – und im Formulieren von Hypothesen, wie diese Ziele am besten umgesetzt werden können. Wenn du mehr über unsere OKR-Trainings und unsere Vision des neuen Arbeitens erfahren willst, hör dir jetzt die neue Folge von meinem Podcast „Unboxing New Work“ an.

David Hillmer

20.2.2024