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Work-Family-Balance ist nicht Work-Family-Blending

In dieser Podcast-Folge hat David mit Gabriel Rath zum Thema „familienfreundliches Arbeiten“ gesprochen. Genau wie für David ist auch für Gabriel der Balance-Akt zwischen Familie und Karriere eine tägliche Herausforderung.

Work-Family-Balance ist nicht Work-Family-Blending

Ohne Frage: Unsere Arbeitswelt ist familienfreundlicher geworden. Doch ob man das in der Realität auch so empfindet, hängt maßgeblich davon ab, ob man die Möglichkeiten für sich möchte– und nutzt. Inwieweit Arbeit als familienfreundlich erlebt wird – dafür muss man zuerst seine eigenen Prioritäten kennen und klären.

In meiner letzten Podcast-Folge habe ich mit Gabriel Rath zum Thema „familienfreundliches Arbeiten“ gesprochen: Gabriel ist nicht nur Host des Podcasts „New Work Chat“ und Referent für Organisationsentwicklung beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), er ist auch dreifacher Familienvater. Genau wie für mich ist auch für Gabriel der Balance-Akt zwischen Familie und Karriere eine tägliche Herausforderung.

 

„Wir müssen Familienwelt und Arbeitswelt wieder stärker trennen“

 

Findet Gabriel angesichts der Home-Office-Entwicklungen. Wieso eigentlich, möchte man fragen. Schließlich spart man bei der Remote-Arbeit viel Zeit und bekommt im Home Office deutlich mehr Familie mit als im Büro.  

Die Forderung nach der stärkeren Trennung hat natürlich mit Fokussierung und Qualität zu tun: und zwar auf Arbeitsseite genauso wie auf Familienseite. Dem Kind effizient bei den Hausaufgaben helfen? Das virtuelle Meeting aufmerksam mitverfolgen? Beides geht nur mit linearer Konzentration auf eine Tätigkeit.

 

Alle sagen „Family first“, aber was steht in deinem Kalender?

 

Dafür braucht es nicht zwingend immer eine örtliche Trennung – auch gute Kommunikation innerhalb der Familie und mit dem Arbeitgeber sind zielführend. „Jeder hat ein anderes Verständnis darüber, wie stark Familie priorisiert wird“, merkt Gabriel an – und da gebe ich ihm recht. Wichtig also, dass wir als Elternpaare miteinander klare Worte sprechen – und Arbeitgeber Verständnis zeigen, wenn die Performance schwankt –insbesondere in der sensiblen, schlaflosen Kleinkindzeit.  

 

Neue Impulse für familienfreundliches Arbeiten

 

Gemeinsam haben Gabriel und ich eine Reihe von nützlichen Ideen gesammelt für das, was Familienfreundlichkeit im New-Work-Kontext bedeuten kann. Für alle, die jetzt schon an der Vision für morgen arbeiten wollen, kommen hier unsere gebündelten Impulse:

  • Familien brauchen Routinen und eine klare Wochenplanung hinsichtlich Erwerbsarbeit, Familienarbeit und Kinderbetreuung. Im Kalender sollten nicht nur Arbeitstermine, sondern auch feste Zeit mit dem Kind eingeplant werden.
  • Gefühle auf den Tisch: Kinder dürfen sagen, was sie bewegt und was sie brauchen. Ebenso sollten die Gefühle von Eltern im Arbeitskontext Platz finden – und Verständnis ernten. Wie wäre es z.B. mit einem „Weekly“ beim Sonntagsfrühstück?
  • Flexibilisierung: Das Güte-Siegel„Familienfreundlicher Arbeitgeber“ sollte kein Recruiting-Geschäft mit Benefitssein, sondern gelebte Realität: Arbeitgeber tun gut daran, wenn sie Mitarbeiter mit Kind ein imaginäres Guthabenkonto ausstellen und darauf vertrauen, dass diese ihnen die Nachsicht mit Loyalität danken werden.
  • Arbeitsumgebung überdenken: Arbeitnehmer wiederum müssen verstehen, dass Home Office nicht gleichbedeutend damit ist, es sich beim Arbeiten „gemütlich“ zu machen: Um effizient gute Ergebnisse zubringen, brauchen wir die richtige Umgebung – und manchmal kann das bedeuten: zurück ins Büro.
  • Abwanderung vorbeugen: Ob Großkonzern oder Start-Up: Kinderbetreuung, die ins Unternehmen integriert wird, nimmt Bürde von uns als Eltern. Google machte es vor, Andere ziehen jetzt nach: Coworking Spaces mit Kinderbetreuung beispielsweise. Oder sogenannte „Family Offices“. Wer jetzt aktiv wird, beugt Abwanderung vor.
  • Unternehmenskultur ausrichten: Familienleben ist komplex. Es ist an der Zeit, dafür Verständnis aufzubauen und ein Werteverständnis für verrichtete Familienarbeit zu entwickeln.

 

Nach all dem Brainstorming steht für Gabriel und mich gleichermaßen fest: Familie lohnt sich. Man kann beides haben – und beides ist Arbeit. Damit wir langfristig Kinder, Arbeitgeber und uns selbst zufrieden stellen, hilft mitunter: rauszoomen und visualisieren.


Wenn du mehr über unsere Vision des neuen Arbeitens und unsere Trainings erfahren willst, hört jetzt in die neue Folge von meinem Podcast „Unboxing New Work“.