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LEGO® SERIOUS PLAY® in der Praxis: Teambuilding im Homeoffice

In dieser dreiteiligen Artikelreihe geht es um die LEGO® SERIOUS PLAY® Methode. Mit ihr werden langweilige Meetings zu kreativen Workshops – um Visionen zu erschaffen, Veränderungsprozesse zu verstehen, Produkte weiterzuentwickeln und Teams zusammenzuschweißen.

David Hillmer

30.8.2021

Unkonventionell sind dabei nicht nur die Ergebnisse, sondern vor allem der Weg dahin. Und der lässt sich auch im digitalen Raum beschreiten. Wie das im Homeoffice geht, zeige ich dir Schritt für Schritt in diesem Beitrag. Let’s Play!

Vielleicht geht's bald zurück ins Büro, vielleicht auch nicht. Sicher ist, Homeoffice wird zum New Normal gehören und Teams müssen sich daran gewöhnen, remote oder hybrid miteinander zu arbeiten und eine „digitalkompatible“ Teamkultur zu entwickeln. Und die entsteht sicher nicht während der unzähligen Teams- oder Zoom-Meetings. Kultur ist die Summe aller Selbstverständlichkeiten innerhalb eines Teams oder eines Unternehmens und kann sich nicht in Arbeitssessions entfalten, sondern in den Zeiträumen zwischen der Arbeit, die im Homeoffice allerdings nicht im Team, sondern alleine stattfindet.

Wie du im ersten Beitrag dieser Reihe „In 5 Schritten mit der Methode starten“ lesen konntest, lebt die Lego-„Serious Play“-Methode von der Interaktion und dem gemeinsamen Konstruieren von Gedankenmodellen im physischen Raum. Doch mit dem Beginn der Homeoffice-Ära hat sich auch die Methode weiterentwickelt und schafft mit einigen Anpassungen den Sprung in den digitalen Raum. Der Weg bleibt dabei gleich, nur das Medium verändert sich. Wie das in der Praxis funktionert, erkläre ich im Folgenden.

Vorbereitung

Der Onlineworkshop muss wesendlich gründlicher vorbereitet sein, als die Offlinevariante. Sowohl der Moderator des Workshops als auch die Teilnehmer:innen brauchen Fähigkeiten in der Benutzung von digitalen Tools wie zum Beispiel Zoom als Video-Kommunikationstool und Miro oder Mural als digitales Whiteboard. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Verteilte Teams können ohne Weiteres kein gemeinsames Modell bauen. Hierfür wird beim Online-Workshop auf digitale Hilfsmittel zurückgegriffen. Trotzdem fangen die Teilnehmer ganz „analog“ an und erhalten vorab zum Beispiel ein LEGO® SERIOUS PLAY®-Window Exploration Kit. Natürlich spricht nichts gegen etwas zum Schreiben und etwas zum Naschen, wie in diesem Beispiel einer Versandbox.

Versandbox für einen LEGO® SERIOUS PLAY®-Onlineworkshop

Einzelbauphase

Unabhängig der Art der Durchführung wird der Hauptteil jedes Lego-„Serious Play“-Workshops mit dem Bau der Einzelmodell eingeläutet. Als Aufgabenstellung bieten sich im Onlineformat naheliegende Themen rund um die Zusammenarbeit im Homeoffice und Teamkultur an (obwohl sich natürlich auch alle anderen komplexen Fragestellungen eignen). Alle Teilnehmer:innen bauen also zum Start zum Beispiel ein Gedankenmodell davon, mit welchen Maßnahmen sie zu mehr Teamgefühl im Homeoffice kommen. Die Antwort darauf wird per Webcam mit allen anderen geteilt. Damit auch jeder das Modell erkennt, sollte es etwa 2/3 des Bildes ausfüllen. Haben alle Teilnehmer:innen ihre Modelle geteilt und deren Bedeutung verstanden, geht es in die nächste Phase des Workshops.

Das Lego Modell nimmt etwa 2/3 des Bildes ein

Modelle Digitalisieren

Im nächsten Schritt wird es spannend. Denn jetzt folgt die Digitalisierung. Dafür werden die Modelle im ersten Schritt wieder teilweise zerlegt. Denn das Gedankenmodell beinhaltet in den meisten Fällen nicht nur eine Antwort, sondern viele Ideen und Aspekte, die es in Vorbereitung auf das Gruppenmodell zu priorisieren gillt. Die Teilnehmer:innen zerlegen das Modell so weit, dass nur die drei Hauptaspekte des jeweiligen Modells übrig bleiben. Im folgenden Beispielbild ist das Einzelmodell der größten Stärken eine:r Teilnehmer:in in dessen drei wichtigsten Bestandteile zerlegt, die kurz beschrieben werden. Der beschreibende Text bleibt auch im späteren Verlauf dem Bild zugeordnet.

Das Einzelmodell, in drei Hauptaspekte zerlegt

Bevor es in die nächste Phase geht, steht im nächsten Schritt die Digitalisierung der einzelnen Aspekte an. Sie müssen gut fotografiert werden und anschließend vom Smartphone auf das digitale Whiteboard gelangen. Dieser Schritt ist für viele Teilnehmer:innen die größte Herausforderung, weshalb ein intensives Onboarding in das Whiteboard-Tool der Wahl unerlässlich ist. Mindestens am Anfang des Workshops, idealserweise sogar separat am Vortag.

Gruppenbauphase: die digitale Landschaft

Der gesamte weitere Workshop findet nun im digitalen Raum und auf dem digitalen Whiteboard statt. Die folgende Aufgabe ist dabei simpel: „Erstellt aus den Einzelmodellen eine Landschaft. Platziert sie dazu entsprechend ihrer Abhängigkeiten zueinander“. Ein:e Teilnehmer:in fängt an und platziert ein digitalisiertes Element auf der dafür vogesehenen weißen Fläche. Reihum werden dann die anderen Modelle so platziert, wie es für die Teilnehmer:innen Sinn ergibt. Abhängigkeiten, Wechselwirkungen und Zusammenhänge der verschiedenen Aspekte werden einerseits durch ihren Abstand zueinander dargestellt, zum anderen durch verschiedenartige Verbindungsmöglichkeiten, die den Teilnehmer:innen zur Verfügung stehen. Mit der Zeit entsteht dann eine digitale Collage, die für die Teilnehmer:innen viele Erkenntnisse beinhaltet.

Das Bild zeigt links die Ausgangslage mit allen Einzelmodellen und rechts das Ergebnis: Die digitale Landschaft

Nach dem Bau der Landschaft kann je nach Ziel des Workshops noch eine weitere Aufgabenstellung folgen. Der Ablauf ist der Gleiche wie zuvor: Erst bauen, dann digitalisieren. Die digitalen Modelle werden dann angebaut, wodurch die Landschaft größer wird und zum Beispiel durch externe Einflussfaktoren ergänzt wird.

Am Ende steht der Transfer in die Realität. Dazu bietet es sich an, digitale Punkte an die Teilnehmer:innen zu verteilen, die zur Abstimmung und Priorisierung der wichtigsten Themen genutzt werden. Zu jedem Punkt wird eine Notiz geschrieben, und schon sind die wichtigsten Erkenntnisse der Landschaft in die Praxis überführt und können von dort aus in Maßnahmen und Aufgaben umformuliert und angegangen werden.

Du willst mehr darüber erfahren, wie du mit Hilfe von Lego „Serious Play“ dein Business nach vorn spielst und große Herausforderungen mithilfe von kleinen Steinen spielerisch löst? Dann schau dir das Buch „PLAY! Der unverzichtbare LEGO® SERIOUS PLAY® Praxis-Guide“ an. Hier erfährst du alles über die Methode und wie du sie in deiner Praxis anwendest – auch online.

Mehr über das Buch auf: www.helloagile.de/play
David Hillmer

30.8.2021